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01 kWeltmeisterschaften im Ultra-Trail-Lauf 2018

Ein Beitrag von Jens Lukas

Am Samstag, dem 12.05. 2018 fiel um 6:00h am Morgen der Startschuss zu den Weltmeisterschaften im Ultra-Trail-Lauf. Die Meisterschaften wurden im Rahmen der bereits etablierten Veranstaltung, den Penyagolosa Trails in der Provinz Castellón, in der Nähe von Valencia/Spanien ausgerichtet. Es waren 86km mit 4.700Hm im Anstieg zu überwinden.

Der Ultratraillauf erfreut sich seit mehreren Jahren weltweit stark wachsender Beliebtheit, was sich auch dieses Jahr wieder in einem neuen Teilnehmerrekord wiederspiegelte, 49 Nationen stellten 350 TeilnehmerInnen (mit einem nun auf 40% angewachsenem Frauenanteil).

 

Das Deutsche Männerteam 5. Platz, 29:07:06h
Janosch KOWALZCYK (SKV Eglosheim) 10. Platz, 09:16:10h
Matthias DIPPACHER (LSG Karlsruhe) 31. Platz, 09:47:23h
Markus MINGO (TV Bad Kötzting) 44. Platz, 10:03:33h
Benjamin BUBLAK (LSG Karlsruhe) 63. Platz, 10:26:16h
Johannes KLEIN (TSV Oberstdorf) DNF
Christoph LAUTERBACH (SGB Stadtsteinach) DNF

Es konnten bis zu 6 Läufer pro Team gemeldet werden, die Zeiten der ersten 3 im Ziel sind letztendlich entscheidend für den Mannschaftserfolg. Somit war das Deutsche Männerteam voll bestückt.Das Frauenteam ließ sich leider nicht voll besetzen, es gab diverse verletzungsbedingte Ausfälle oder andere persönliche Prioritäten bei der Wettkampfplanung, so dass das Frauenteam sich nur in „Mindestgröße“ von drei Läuferinnen präsentieren konnte.

02 kDas Deutsche Frauenteam 9. Platz , 35:31:48h
Eva SPERGER (LSG Karlsruhe) 17. Platz, 11:05:30h
Brigitte STORK (TV Immenstadt) 47. Platz, 12:12:17h
Simone PHILIPP (LG Allgäu/Kempten) 49. Platz, 12:14:01h

Die Deutschen Frauen meisterten diese Situation routiniert. Brigitte Stork und Simone Philipp konnten ihre Stärken auf diesem Kurs ausspielen und legten so einen Grundstein für den soliden 9. Platz des Deutschen Frauenteams (es fehlten 17 Sekunden zu Argentinien und Platz 8 ). Die größten Erwartungen lagen aufgrund Ihrer hohen Vorleistungen bei Eva Sperger. Sie konnte souverän Ihre Stärke auch in diesem Elitefeld unter Beweis stellen und wurde mit einem ausgezeichnetem 17. Platz belohnt. Das ist umso beachtenswerter, weil Eva Sperger vor 2 Jahren überhaupt erst in den Laufsport eingestiegen ist.

Bei den Männern lasteten die höchsten Erwartungen auf Janosch Kowalczyk und Johannes Klein. Nach seinem letztjährigen Erfolg bei der Weltmeisterschaft in Badia Prataglia/Italien ist es sehr erfreulich, dass Janosch Kowalczyk diesem Druck standhielt, ganz besonnen sein Rennen einteilte und kontinuierlich wie letztes Jahr, Platz um Platz gutmachte und so mit dem Einzug in die Top Ten der Weltspitze belohnt wurde. Da alle der vor ihm Platzierten nahezu unter Profibedingungen trainieren können, ist die Leistung des sympathischen Softwareentwicklers und Projektleiters nochmals höher zu bewerten. Sein Erfolg zeigt uns, dass ein hoch effektives Training und hohe Arbeitsbelastung sich nicht grundsätzlich ausschließen müssen.

Johannes Klein startete vielversprechend, beendete jedoch leider, wie auch Christoph Lauterbach vorzeitig bei km60 das Rennen. Benjamin Bublak war ebenfalls mit seiner Tagesform nicht zufrieden, konnte jedoch noch mit Platz 63 abschließen und das Team nach hinten hin absichern. Markus Mingo und Matthias Dippacher gingen das Rennen besonnen an, machten ebenfalls kontinuierlich Plätze gut und haben haben im letzten Drittel mit bewundernswerter Moral und ganzem Einsatz noch den 5. Platz für das Männerteam erkämpft. Somit wurden die Deutschen Männer nur von Spanien, Großbritannien, Frankreich und den Vereinigten Staaten von Amerika geschlagen.

Die stark wachsende Popularität des Ultratraillaufens führt zu einem stetigen Anstieg der Leistungsdichte in dieser Disziplin weltweit. Die Anzahl von hochkarätigen Traillaufveranstaltungen scheint die nationale Leistungsdichte zu begünstigen, wie in Frankreich oder Spanien das offensichtlich zu sein scheint. Jedoch ist dies kein Garant, Gegenbeispiele sind die Schweiz, Österreich oder Italien. Es scheint weitere Faktoren zu geben, die eine Erhöhung der nationalen Leistungsdichte beim Ultra-Traillauf begünstigen. Dazu zählt sicher auch die mediale Verbreitung dieser so naturnahen Sportart in all ihren, aber besonders auch den leistungsbezogenen Facetten.

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